Stille
Melatenfriedhof Köln
In der Hektik des Stadtlebens sind Friedhöfe ein Ort der Ruhe und Entspannung. Man kann sich (fast) sicher sein, dort nicht Menschen zu begegnen, die laute Selbstgespräche führen und sich mit der Vielfalt ihrer Töne und Lichter beschäftigen. Man könnte sogar fast glauben, deren Freunde und Bekannte wissen um den Aufenthaltsort und vermeiden die Herstellung eines Gespräches.
Neben den prominenten und üppigen Gräbern und Monumenten auf dem Kölner Melatenfriedhof sind es auch die unauffälligen Details, die auf die Geschichten der Menschen aufmerksam machen können.
Archival Pigment Prints, sig., st., Auflage 3 + 2AP, 2019
Napoleon und der Kölner Melatenfriedhof
Napoleon selbst war es, der während der französischen Besatzungszeit in Köln (die am 6. Oktober 1794 begann) ein neues Begräbniswesen in der Stadt durch sein Kaiserliches Dekret über die Begräbnisse („Décret sur les sépultures“) erlassen hatte.
Die Stadtverwaltung kaufte deshalb ein Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen Leprosenasyls. Mit der Gestaltung des Friedhofes wurde Ferdinand Franz Wallraf beauftragt, der sich den Pariser Friedhof Père Lachaise zum Vorbild nahm. Er plante den Friedhof auch als Erholungsstätte und als öffentliche Grünanlage. Am 29. Juni 1810 wurde der Melatenfriedhof für die Kölner eingeweiht
Heute stellt sich sogleich die Frage: Wie würde in unserer Zeit wohl die neue Gestaltung eines Friedhofes, mit dem Anspruch als Erholungsstätte und als öffentliche Grünanlage zu dienen, aussehen? Wäre Stille noch Teil der Planung?
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