Die Entdeckung der Stille
Will man die größtmöglich vorhandene Stille im Lande erkunden, muss man sich direkt in die Mitte Deutschlands begeben. Ungefähr dorthin, wo sich die Verbindungslinien des nördlichsten und südlichsten Punkt Deutschlands und des östlichsten und westlichsten Punkts kreuzen.
An einem Waldrand oberhalb eines Dorfes, schlängelte sich vor rund 100 Jahren ein kleiner Bach durch eine wilde Wiese und vorbei an einer mächtigen alten Eiche. Rechts und links grasten Kühe. Gern setzte sich der eine oder andere Dorfbewohner unter die alte Eiche, um allein zu sein und seinen Gedanken nachzuhängen. Man nannte diesen Ort die "Heilige Stille".
Archival Pigment Prints, sig., stemp, num.,
Auflage 5 (alle Größen inbegriffen) + 2AP
Edition Künstlerzeitung – Die Entdeckung der Stille, 20 Seiten mit 19 Fotografien, Text von Astrid Windfuhr.
Zeitungsdruck, 38x29cm, Deutsch/Englisch, Auflage 50, sig.,num., 2019
Siehe auch: Zeitung – Die Zeit der großen Stille. Edition 20 Seiten mit 13 Fotografien,
Zeitungsdruck, 38x29cm, Deutsch/Englisch, Auflage 50, sig.,num., 2020
Ausstellung
St. Peter in Oldenburg
In einem Gemeinschaftsprojekt des Kulturbüros der Stadt Oldenburg mit dem Forum St. Peter wird die Bildserie „Die Entdeckung der Stille“ an der Außenfassade der Kirche als großformatige Fotodrucke im Rahmen der „Woche der Stille“ bis Herbst 2022 ausgestellt.
Die Serie entstand 2013-2019 und ist ein Antwort auf die immer stärker werdende Verdichtung des urbanen Lebens. Zu dieser Zeit konnte man nicht ahnen, dass wenige Monate später der Corona-Lockdown, die Gesellschaft zum Stillstand brachte, die Stadt in Stille hüllte, die Verdichtung auflöste und der Natur in gewisserweise eine Erholungphase verschaffte.
Ausstellungsdauer: Juni bis Herbst 2022 an der Außenfassade der Forumskirche St. Peter, Peterstraße 22-26, 26121 Oldenburg. Das Bandoneon spielte zur Vernissage am 15. Juni der Musiker Joaquin Alem.
Bernd Hubl (Kulturbüro Oldenburg) bemerkte in seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung:
Betrachtet man die Natur in Ruhe, in Kontemplation, stellt sich lt. des großen Philosophen des 18. Jahrhunderts, Jean-Jacques Rousseau, gar ein Naturzustand des Menschen hierbei ein. […] Ja, Bernd Arnold hat Fotos von und in der Natur gemacht. Und Bernd Arnold lädt uns ein, zur Ruhe zu kommen, die Stille in seinen Bildern zu genießen. Jedoch, und das wird bei den schwarz-weiß abstrahierten Arbeiten deutlich, spielen sie mit unserer Vorstellung von Natur, oder, wenn man so will, wachsen Bernd Arnolds Pflanzen auf doppeltem Boden. Bernd Arnold tut dieses jedoch nicht, um uns an der Nase herumzuführen. Gerade mit diesen Abstraktionen lädt Bernd Arnold uns ein, unseren Blick auf Natur zu hinterfragen. Möglicherweise ist sie, die Natur, eine Phantasie von kapitalismus-gestressten Städtern. Vielleicht ist Natur nur eine von der Kunst produzierte Welt, ein im wahrsten Sinne künstliches Produkt. Es existieren Bäume, Sträucher, Seen und Tiere. Ziemlich sicher. Aber sind sie damit automatisch schon „Die Natur“? […]