Dichografie
Dichografie – Europawahl 2019
Über die zukünftigen Bilder politischer Ereignisse, deren Wahrnehmung und die digitale Komposition politischer Geschehnisse.
Die Bilder aus dem Europa-Wahlkampf im Mai 2019 zeigen die kämpfenden Politikerinnen Katarina Barley (SPD) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf ihren jeweiligen Kundgebungen in Düsseldorf und Duisburg. Der Ausgang des Wahlkampfes ist noch offen. Doch es gibt eine Besonderheit:
Diese Szenerie hat so nicht existiert.
Verschiedene Zeitebenen im Ablauf eines realen Geschehens sind hier zusammengesetzt und lassen nun in ihrer Kombination neue oder gar gegenteilige Aussagen über das Ereignis entstehen. Gleichzeitig wird eine authentische Atmosphäre suggeriert, die durch eine journalistisch-dokumentarische Ästhetik gefestigt wird. Aber nichts in diesen Bildern ist so, wie es scheint: Es sind Imitationen von Fotografien.
Die Arbeiten entstanden 2019 (fotografiert und dichografiert) und waren die Vorbereitung für die 2021 entstandene Bildserie – So habe ich es gesehen. In dem zur Bildserie publizierten Essay wird beschrieben, warum es sich hier um Imitationen von Fotografie handelt und es für diese Bilder einen eigenen von der Fotografie abgrenzenden Begriff geben muss: Dichografie.
Künstlerzeitung No.3 »So habe ich es gesehen« – Ein Essay und 23 Bilder
Zeitungsdruck, 38x29cm, 52 Seiten, Aufl. 50 Expl., deutsch, Köln, Februar 2022. [vergriffen]
Der Begriff Dichografie (aus altgriechisch δίχα dícha, „zweifach, doppelt“) soll einerseits auf die binäre Bildspeicherung und andererseits auf ein Parallel-Universum imitierter "Wirklichkeitsabbilder" verweisen. Dichografien sind Imitationen von Fotografie.
Ab 6. Oktober 2023 erhältlich:
Die Welt der Neuen Bilder
Dokumentarische Fotografie und KIneu!
Klappenbroschur, 14,5 cm x 19,8 cm, 144 Seiten, 25 sw Abbildungen, morisel Verlag, ISBN: 978-3-943915-60-0, Preis: 19,90 Euro
Im neuen Buch wird in drei Essays die Technik- und Wahrnehmungsgeschichte der Fotografie analysiert, das Neue und Innovative der KI erklärt und sich mit der zukünftigen Rolle der dokumentarischen Fotografie und deren Produzenten befasst. Denn es sind nicht die sensationellen Bilder, die das Vertrauen untergraben, sondern die Bilder, die wie alltäglich gewohnte Fotografien erscheinen, aber Fotografie imitieren, Realität modulieren und in den gewohnten Kanälen im Laufe der Jahre zunehmend verbreitet werden.
