Dunkle Städte Helle Stätten
Berlin 1994 – Dunkle Stadt
Nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 begann das Zusammenwachsen von West- und Ost-Berlin. Rund vier Jahre sind vergangen. Die Veränderungen und der Umbruch in der ehemals geteilten Stadt werden langsam sichtbar.
Die Serie begann mit der Suche nach einer neuen Identität Berlins. Allerdings stellte sich die Erwartung, diese finden zu wollen, recht schnell als hoffnungslos heraus.
In der Dokumentarfotografie sind beiläufige Bruchstücke und Einzelteile einer noch geteilten Stadt festgehalten.
Berlin im Umbruch nach der Wende
"Museum für Deutsche Geschichte" prangt in großen Lettern hinter den Baukränen. Langsam verschwindet die sozialistische Malerei hinter schweißtreibendem Arbeiterwerk.
Die Kräne streben zum Himmel. Die Bäume des Fortschrittes finden sich überall in der Stadt.
Das neue Berlin wird gebaut – mächtig, groß, verführend. Wuchtige Bauwerke sollen das neue Deutschland repräsentieren. Nicht Bonn und der kleine Weltsaal mit dem drahtigen Globus soll es sein, sondern weltgewandte Bauwerke: Der Reichstag, das Kanzleramt, das Brandenburger Tor, der Hauptbahnhof.
Da bleibt die Siegessäule lächerlich klein.